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Schröpfkopfmassage

Wirkungen und Zusammenhänge

Das Schröpfe besteht aus zwei Komponenten:

Segmenttherapie Umstimmungstherapie
Ort des Schröpfens ist entscheidend Die Extravasate (aus einem Blutgefäß ausgetretene Flüssigkeit) wirken als Reize.

Diese beiden Komponenten wenden sich nur gegen die Krankheitsursache, nicht aber gegen gesunde Köperfunktionen und Gewebe.

Die wesentliche Wirkung des Schröpfens ist die Umstimmung und damit auch die Regulierung der gestörten Körperfunktionen sowie Schmerz- und Krämpfebekämpfung, Durchblutungsförderung und Entzündungshemmung.

Durch lokale Anwendungen der Schröpfköpfe entstehen Extravasate und in ihrer Folge Hämatome (Blutergüsse), die einen starken Reiz bewirken. Dieser Reiz aktiviert die örtlichen und allgemeinen körpereigenen Heilkräfte und hat dadurch einen entzündungshemmenden Effekt, wodurch bei allen auf Entzündung beruhenden Krankheiten (z.B. Pneumonie) die schnelle Heilung gefördert wird.
Bei der Regulierung der Körperfunktionen werden Blockaden ausgeschaltet, die meistens durch einen Störherd oder übermäßig eingenommene chemische Medikamente verursacht worden sind, die die natürlichen Abläufe des Organismus unterbinden und ihn krank machen. Durch das Ausschalten der Regulationsblockade werden nicht selten beim Schröpfen sogar zusätzliche Beschwerden auftreten, die endlich den Sitz der wahren Krankheit zeigen.
Die durchblutungsfördernde Wirkung des Schröpfens hat die Erweiterung der Blutgefäße zum Ziel. Durch verstärkte Durchblutung an den Schröpfstellen wird der Stoffwechsel angeregt, und es können schneller Stoffe ausgeschieden werden, die Schmerzen und Krämpfe verursachen.
Die oben schon erwähnte Segmenttherapie erfolgt über die HEAD-schen Zonen, über die sogenannten kutiviserzalen Reflexwege (Verbindungen zwischen Haut und Organ). Dabei werden neurovegetative Funktionsstörungen und Organerkrankungen über das Nervensystem heilend beeinflusst.

Methoden der Anwendung

Das „trockene“ oder „unblutige“ Schröpfen
Bei der Trockenschröpfung wird der Schröpfkopf über einer Spiritusflamme so gehalten, dass die Luft in ihm erwärmt wird. Danach wird er auf die zu behandelnde Stelle aufgesetzt. Infolge der Abkühlung der erwärmten Luft entsteht in dem Schröpfkopf ein Unterdruck. Dadurch wird die Haut hineingesogen, und es entsteht an dieser Stelle Hyperämie (starke Durchblutung) sowie ein Extravasat (aus einem Gefäß ausgetretene, im Gewebe befindliche Blutflüssigkeit).

Die Sonderform der Schröpfkopfmassage

Bei der Schröpfkopfmassage wird, wie beim Trockenschröpfen, ein Schröpfkopf auf die Haut aufgesetzt, dann aber auf der eingeölten Haut über eine bestimmte Fläche verschoben. Die Massage mit dem Schröpfkopf hat eine so viel stärkere durchblutungsfördernde Wirkung als die normale Massage, dass auf der zu therapierenden Fläche ein großes, an manchen Stellen stärker und an anderen Stellen weniger stark ausgeprägtes Extravasat erzeugt wird.

Das trockene Schröpfen als Umstimmungstherapie

Die Umstimmungstherapie ist eine Naturheilmethode, bei der ein Reiz gesetzt wird, um die Abwehrkräfte des Organismus zu steigern, oder die – wie schon der Name der Therapie andeutet – zur Umstimmung gestörter Selbstregulationsmechanismen des Körpers dient, um ihn für die Abwehr krankmachender Einflüsse überhaupt erst fähig zu machen.

Der Begriff „Umstimmung“ umfasst jeden Einfluss, der durch Zufuhr von Medikamenten, diätetische, klimatische oder auch seelische Maßnahmen hervorgerufen worden ist.
Im wesentlichen aber versteht man unter Umstimmungstherapie die unter Umgehung des Magen-Darm-Kanals vorgenommene Zufuhr von Stoffen (Reizkörpern), vorwiegend von Eiweißkörpern, die einen Einfluss auf den menschlichen Organismus haben.
Die häufigst angewandten Methoden, die umstimmend wirken, sind die Eigenblutbehandlung. Zu den Umstimmungsmitteln gehören Injektionen von menschlichem und tierischem Serum (wie u.a. Impfungen), Blut, Harn und auch abgekochter Milch.
Bei der Eigenblutbehandlung handelt es sich um Reinjektion einer geringen (0,1-5 ccm), dem Patienten zuvor aus der Vene entnommenen Blutmenge in die Gesäßmuskulatur oder in das Unterhautgewebe.

Bei der Schröpfkopfbehandlung dagegen erzeugt man durch das Saugprinzip ein Extravasat. Das dabei entstehende Hämatom verflüchtigt sich nicht sofort. Der anhaltende Resorptionsprozess dauert mehrere Tage und fordert das Gewebe zu verstärkter Reaktion heraus.

Die umstimmende Wirkung kommt dadurch zustande, dass das Blut in der ihm „fremden“ Umgebung, nämlich in Weichteilen und Zwischengewebsräumen, wie ein „Fremdkörper“ und damit als Reizkörper wirkt, an dessen Beseitigung dem Organismus sehr gelegen ist. Bevor das in den Geweben angesammelte Blut abtransportiert werden kann, muss es in seine Bestandteile zerlegt werden. Durch den Zerfall des in Geweben befindlichen Blutes setzt der Organismus bestimmte Vorgänge in Bewegung wie Vermehrung der Antikörper – dadurch werden die Abwehrkräfte des Organismus angeregt; die austretenden Blutabbaustoffe fördern die Neubildung von Blutkörperchen und Vermehrung der proteolytischen Fermente, die eine Rolle bei der Lösung einer Entzündung spielen. Auch werden anregende Stoffe für das vegetative Nervensystem frei, wodurch sich die Blutgefäße erweitern und daraus eine verstärkte Durchblutung resultiert. Die erhöhte Drüsentätigkeit bewirkt eine vermehrte Ausscheidung z.B. von Schweiss und damit eine Ausschwemmung von körperfremden Stoffen. Durch diese Vorgänge setzt der Organismus einen umfassenden Heilmechanismus in Gang.

Nachdem aber nicht nur die Hyperämie, sondern auch die Extravasate beim Schröpfen entstehen, ergibt sich die Möglichkeit einer doppelten Therapie: Neben den oben beschriebenen Wirkungen der Hyperämie wird durch die Extravasate eine Reizung verursacht, die über einige Tage hinweg den Bindegewebsstoffwechsel ebenfalls stimuliert und beschleunigt. Diese Reizung versetzt den kranken Organismus in die Lage, über die vegetativen Regulationssysteme seine gestörte Ordnung wiederherzustellen.
Nicht selten kommt es zur völligen Ausheilung der unterschiedlichen Krankheitsbilder durch eine oder nur wenige Schröpfkopfbehandlungen.

Die Auswirkungen des trockenen Schröpfens auf den menschlichen Körper

Die Auswirkungen der Schröpfkopftherapie sind vielseitig. Man erkennt sie schon daran, dass unmittelbar nach dem Schröpfen oftmals eine wohltuende Müdigkeit auftritt, so dass dem Patienten dann eine eventuell heilschlafähnliche Ruhe nicht versagt werden sollte, um die Möglichkeiten tiefgreifender Umstimmungsvorgänge zur Wirkung kommen zu lassen.

  • Die umstimmende Wirkung des Schröpfens zeigt sich bei den Kranken in einer wieder stärkeren Ansprechbarkeit für Therapien, die schon wirkungslos geworden waren. Auch die Widerstandssteigerung gegenüber Infektionskrankheiten wird beobachtet
  • Die Schröpfkopfbehandlung regt ganz allgemein die Abwehrkräfte des Körpers an, wodurch die Entzündungen gestoppt oder verhindert werden. Die Heilung vieler Krankheiten wird deutlich beschleunigt oder die Beschwerden zumindest gelindert.

Eine am ersten oder zweiten Tag angewandte Schröpfkopfbehandlung bringt in kurzer Zeit wesentliche Erleichterung für den Kranken, und die Heilung kann man fast sofort beobachten. Der Heilungsverlauf ist reibungsloser, und Komplikationen, wie man sie häufig bei der nur medikamentösen Behandlung beobachtet, treten nicht auf.
Auch in Fällen, wo der Patient erst in verschlepptem Stadium zur Behandlung kommt, ist zur schnellen Genesung und Vorbeugung von Folgekomplikationen die Schröpfkopftherapie zu empfehlen. Die Benommenheit verschwindet in schwer verlaufenden Fällen rasch, und man bemerkt eine Steigerung des Gesundungswillens sowie des Lebensmutes.

Oft beobachtet man eine überraschend schnelle schmerzstillende Wirkung, besonders bei einer Reihe von Zuständen, bei denen alle anderen Maßnahmen versagten. Anhaltende Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule, bei der Neuralgie, bei chronischem Gelenkrheumatismus sowie bei Kopfschmerzen, die durch Muskelverspannungen verursacht worden waren, lassen sich in der Regel gut beeinflussen.
Das Schröpfen, angewandt an den zugehörigen Stellen, entspannt die Muskeln, die Blutgefäße erweitern sich, und die Durchblutung wird angeregt. Dadurch können schmerzverursachende Stoffe schneller abtransportiert werden, so dass der Schmerz nachlässt.
Ebenso werden lebensnotwendige Nährstoffe durch die verstärkte Durchblutung schneller an den Ort der Erkrankung herangebracht. Das fördert den natürlichen Heilungsprozess.
Menschen, die jahrelang starke schmerzstillende Mittel nahmen, waren nach einigen Schröpfkopfbehandlungen fast schmerzfrei oder konnten wenigstens die Schmerzmittel stark reduzieren.
Diejenigen, die an Schlaflosigkeit litten, schliefen nach der Behandlung endlich gut oder wenigstens besser.
Immer wieder ist man überrascht über die Besserung des subjektiven Allgemeinbefindens der meisten Kranken, die sich oft schon nach einer einzigen Behandlung zeigt. Die Kranken fühlen sich, wie schon in vielen Fällen beobachtet, wesentlich frischer und leistungsfähiger.

  • Das große Plus der Schröpfkopftherapie ist, dass sie mit anderen Therapien kombiniert werden darf und der Patient während der Behandlung weder Bettruhe noch sonst besondere Schonung nötig hat. Er kann in dieser Zeit dem Beruf und allen anderen Tätigkeiten nachgehen.